Die Ostertage sind vorbei. "Ostern" hingegen dauert an, und zwar genau dort, wo das 'Original' immer wieder auftaucht - in dunklen Momenten, an scheinbar hoffnungslosen Orten, in der Haft der Ungewissheit darüber was werden wird ... Mittendrin rief jemand dazwischen "Mach´ Licht!" - und, tatsächlich, es wurde ein wenig heller; licht genug, um sein Umfeld besser zu erkennen; genug, um sich zu orientieren; genug um sich gegenseitig zu ermutigen, die Hoffnung nicht aufzugeben, ausreichend um sich da durchzuarbeiten. Genug, um sich zu freuen und die Hoffnung zu sich einzuladen. So, wie es "T" für sich einübt an einem Ort wo Alles nichts zählt, und wo Nichts alles beherrscht. Am 17.April, eine Woche vor Ostern schreibt "T" an seine Briefpartnerin, wie er 'weg- und eingeschlossen` in einer Haftanstalt im Bundesstaat Sao Paulo. Er bat darum, den Brief hier zu veröffentlichen:
Liebe Ilse,
Wir können zur Zeit keine bunten Ostereier finden, keine Familienfeste mit leckerem Essen feiern, und es gibt auch keine Kinder, die beim Osterspaziergang nach Schokoladeneiern suchen, die der Osterhase verloren hat...
... und doch können wir nach schönen Erinnerungen suchen und uns in unserer Phantasie durch die fantastische Welt der Träume und Wünsche bewegen ... unseren Geist auf die Reise schicken ... denn der bleibt immer frei!
Komm mit in diese Welt, ich habe dir dort ein paar nette, bunte Träume verpackt in schimmernden Gedanken versteckt ... so farbenfroh wie unsere Zukunft. Und bitte, denk nauch daran, die Auferstehung ist auch ein Zeichen Gottes, daß ein Neuanfang immer möglich ist, solange man den Glauben und die Hoffnung nicht verliert!
In diesem Sinne wünsch ich dir von ganzem Herzen "Frohe Ostern"
Dein Osterhase
gez. "T"
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